Fachbereich Ethik

„Werte sind mit Bojen vergleichbar, die wir auf unserer Lebensreise beachten, die uns Fahrrinnen zeigen, damit wir nicht stranden.“

(Friedrich Schorlemmer)

Friedrich Schorlemmer vergleicht das Leben mit einer Lebensreise. Aber wohin soll die Reise gehen? Und wie will ich leben? Auf der Grundlage welcher Werte kann ich ein gutes Leben führen und was ist überhaupt ein gutes und sinnvolles Leben?
Um sich mit diesen und ähnlichen ethischen Fragen im Unterricht zu beschäftigen, gilt es zunächst, eine besondere Unterrichtsatmosphäre zu schaffen, in der die Gespräche über Persönliches erst möglich werden. Vertrauen, Achtung und Toleranz sind zentrale Elemente einer respektvollen Gesprächskultur, die im Unterricht gepflegt und gelernt werden sollen.

Ziel des Faches ist es, Schülerinnen und Schüler mit grundlegenden kulturellen und ethischen Problemen zu konfrontieren, wie bspw. Identität und soziale Rollen, Konflikte und Konfliktlösungen im Zusammenleben, Werte und Würde, Begegnungen mit Religionen, Wahrnehmung und Erfahrung von Wirklichkeit, etc. Dabei werden unterschiedliche Wert- und Sinnangebote hinterfragt und sich individuell sowie gemeinschaftlich damit auseinandergesetzt.

Die Schülerinnen und Schüler lernen Werkzeuge bzw. Methoden kennen (Selbstwahrnehmung, Denkmodelle und Theorien, Gedankenexperiment, Sokratisches Gespräch, Diskursregeln), die sie befähigen sollen, kritisch und weltoffen zu handeln. Dies schließt die Bereiche der Empfindungen und Emotionen sowie der Kreativität und des Gestaltens von interaktiven Szenen mit ein (z.B. Rollenspiele). Unterschiedliche Auffassungen werden in unterschiedliche Kontexte gestellt – individuelle, gesellschaftliche und ideengeschichtliche. Somit wird eine gewisse Distanz zum eigenen Standpunkt erzeugt und die Reflexion und Urteilsbildung angeregt.

Thematisch befasst sich das Fach Ethik an der MES mit den übergeordneten Inhalten „Ich auf dem Weg“, „Moralisch fühlen, urteilen und handeln“, „In der Gemeinschaft leben“, „Mensch, Natur und Technik“, „Wahrheit und Wirklichkeit“ sowie „Religionen und Weltanschauungen“.