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KUNST AUS SCHULEN – Der 2. Platz geht gleich zweimal an die Max-Ernst-Schule

„Befreit“ hieß das Thema der diesjährigen Ausstellung von „Kunst aus Schulen“, an der zehn weiterführende Schulen im Hochtaunuskreis teilnahmen. Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz konnte der Titel nicht besser gewählt sein.

Beeindruckende Arbeiten mit Bildern, Collagen, Skulpturen und Installationen wurden dem Publikum für zwei Wochen in der Galerie Artlantis im Bad Homburger Stadtteil Dornholzhausen präsentiert.

Die Max-Ernst-Schule gewann gleich zweimal den zweiten Preis! Was ein toller Erfolg für die WPU-Kurse der Jahrgangsstufen 9 und 10!

Die SchülerInnen durften im Rahmen des Wahlpflichtkurses in der Jahrgangsstufe 9 frei ihren Ideen zum Thema „befreit“ nachgehen und wurden weder materiell noch inhaltlich eingeschränkt. Die Titel der Werke wurden in Form eines Haikus erstellt und sollen die dargestellten Gegensätze unterstreichen.

Entstanden sind zwei Auffassungen von „befreit“. In Form einer Arbeit mit Acryl auf Leinwand und einer plastischen Darstellung eines brechenden Staudamms wurde die Idee der vom Menschen stark beeinträchtigten Natur aufgegriffen. Eine Welt, die durch den Menschen zerstört wurde und nach Befreiung lechzt. Ausdruck fand diese Idee zum einen in der Darstellung einer apokalyptisch anmutenden Szene, aus der sich eine fast gesichtslose Figur befreit. Eine zweite Gruppe entschied sich für die Darstellung eines Riesenstaudamms, in Anlehnung an den Drei-Schluchten-Staudamm in China (wie viele andere Staudämme – Kariba Stausee, Nam Theun 2 usw.). Er soll aufmerksam machen auf die katastrophalen Auswirkungen eines solchen Eingriffs in die Natur und gleichzeitig bahnt sich das Wasser seinen Weg hinaus. Die zweite Auffassung von „befreit“ bezieht sich auf die innere Welt des Menschen, seine Psyche. Ein schwarzes Monstrum befreit sich und steht für etwas Dunkles, Abtrünniges, Depressives, tief in uns Liegendes, das sich einen Weg nach draußen sucht. Dem gegenüber steht die maskierte Darstellung einer Person, welche sich an einer Balustrade befindet und zwischen Leben und Tod wandelt. Wer ist sie? Wo kommt sie her? Sie wirkt bunt, lebendig und befreit und ist`s gleichermaßen nicht.

Die Fragestellungen im Wahlpflichtunterricht Kunst der Jahrgangsstufe 10 lauteten – Was bedeutet Freiheit für mich / im Allgemeinen? Wer ist frei? Wann fühlt man sich frei?
Der Tod als Befreiung von gesundheitlichen Qualen! Der Ausbruch aus dem Gefängnis als räumliche Befreiung! Die Befreiung von Kriegsstrapazen und die damit zusammenhängenden Hoffnungen! Oder einfach nur das pure Gefühl, sich in einer kurzen Auszeit frei von Normen und Zwängen zu fühlen!
Wie kann man dies zeitgemäß umsetzen? Und dies auch noch einer breiten Masse für eine Ausstellung zugänglich machen und interessant gestalten?

In Anlehnung an BANKSY, der mit seinen eindrücklichen Werken immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich zieht, haben sich die SchülerInnen dazu entschieden, Stencil-Graffitis zu den von Ihnen gewählten Themen herzustellen. Ganz nach dem berühmten Vorbild wurden ausgesuchte Fotos und Bilder aus ihrem Kontext gelöst und durch die Herstellung von Schablonen verfremdet. Diese wurden dann anschließend mittels Graffiti-Spray auf Leinwände gebracht, die mit Farbe und Spachtelmasse bearbeitet, den typischen Hauswandcharakter imitieren sollen. 
Unmöglich ein Stück Mauer oder Wand auszustellen – somit nur eine Nachbildung!