Pressespiegel

Projekttag „Achtung Auto“ für Klassen der Jahrgangsstufe 5

„Von elf Schülern hätten nur zwei überlebt!“

Das Tempo eines herannahenden Autos richtig einschätzen – damit hatten die meisten Schüler der Max-Ernst-Schule beim ADAC Projekt „Achtung Auto“ ein echtes Problem. Von elf Schülern der Klasse H5 „hätten nur zwei von euch überlebt“, erklärte Michael Alexander Lange von der ADAC Verkehrserziehung beim Bremstest nüchtern und sah in betroffene Gesichter. Zwischen acht und zehn Meter braucht es, bis ein Fahrzeug mit Tempo 30 bei einer Vollbremsung zum Stehen kommt. „Denn nicht alles, was sich bewegt, kann sofort anhalten. Es braucht erst eine Reaktion von uns, damit unser Gehirn den Befehl weiterleiten kann, dass du auf die Bremse treten musst“, sagte der Verkehrsexperte, der eingangs geduldig auf die Formel Reaktionsweg plus Bremsweg gleich Anhalteweg hinwiesen hatte.

Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg

Theorie bleibt aber meist Theorie, umso beeindruckender war der Selbsttest, der allen wohl bestens in Erinnerung bleibt. Die Schüler unter 1,50 Meter nahmen auf den Kindersitzen im Font des Fahrzeuges Platz, die größeren durften als Beifahrer mitfahren. Alle anderen wurden sicher von den Lehrkräften André Falk, Jonas Müller-Wolff und Teilhabe-Assistentin Andrea Simonetta beaufsichtigt. Der Verkehrsexperte vom ADAC beschleunigte den Opel auf der Geraden auf 30 km/h und trat beherzt auf die Bremse. Ein Mädchen hielt sich die Hände vor dem Gesicht, ein anderes klammerte sich fest. „Den Sicherheitsgurt braucht man echt“, meinten aber auch die Jungs voller Überzeugung. Aber warum quietschte es nicht, fragten sie interessiert. „Weil das Fahrzeug über ABS verfügt, das ist ein Anti-Blockiersystem“, ging Lange näher darauf ein. Zwei Stunden lernten die Fünftklässler unter anderem, warum man sich beim Autofahren nicht ablenken lassen darf.

Die Klasse R5b hört interessiert Alexander Lange vom ADAC zu. Fotos: Rutner

Denn schon die Suche nach dem richtigen Radiosender, das Anzünden einer Zigarette oder essen und trinken während des Fahrens lässt den Reaktionsweg bis zur Bremsbetätigung weiter schrumpfen. Die größte Ablenkungsgefahr bestehe jedoch im Gebrauch der Smartphones und im Telefonieren.
Der Projekttag „Achtung Auto“ wurde von Fr. Oesten-Appelhoff organisiert; die Klassen H5, R5a und R5b nahmen daran teil.

Usinger Anzeiger vom 13.03.2019:
https://www.usinger-anzeiger.de/lokales/weilrod/von-elf-schulern-hatten-nur-zwei-uberlebt_20080466