BiologiePressespiegel

Schulwaldtag: Wirtschaftsbetrieb und Biotop

Beim Schulwaldtag der fünften Klassen können die Schüler und Lehrer Oliver Schütze (links) auch das ausgestopfte Exemplar einer Wildkatze bestaunen, das Thomas Götz vom Forstamt Weilrod (hinten, Mitte) mitgebracht hat. Foto: Henche

Waldtag der fünften Klassen der Max-Ernst-Schule Riedelbach / Fachleute des Forstamts unterrichten

RIEDELBACH – (hen). Wie ein Baum mit der Motorsäge gefällt wird, welches Geweih zu einem Hirsch gehört oder woran man eine Wildkatze erkennen kann: Beim Schulwaldtag der fünften Klassen der Max-Ernst-Schule in Riedelbach erfuhren die Mädchen und Jungen an verschiedenen Stationen jede Menge Wissenswertes rund um Wald, Mensch und Tier. In Zusammenarbeit mit dem Forstamt Weilrod hatte Biologielehrer Oliver Schütze die traditionelle Schulveranstaltung organisiert.

Die knapp 80 Kinder der drei fünften Klassen wurden in mehrere Gruppen aufgeteilt, die von Station zu Station zogen. Dort warteten Thomas Götz, Bereichsleiter Dienstleistung/Hoheit beim Forstamt Weilrod, Michael Knebel, Revierleiter Rosbach sowie Forstwirtschaftsmeister Lars Möller und Forstmitarbeiter Oliver Juncker mit Informationen und Anschauungsmaterial auf die Schüler. Zum Thema „Baumarten“ gab es ein kleines Quiz. Die Kinder sollten erraten, um welchen Baum es sich handelt und dessen besondere Merkmale erarbeiten. Wie sehen die Blätter des Baums aus, hat er Zapfen oder eine auffällige Rinde? Neugierig waren die Schüler auch beim Thema „Energiegewinnung/Waldwirtschaft“, denn dort erfuhren sie, wie moderne Fortwirtschaft funktioniert. Um die riesigen Bäume zu fällen, werden Motorsägen eingesetzt, die nicht nur die Jungs beeindruckten. Dass für die Arbeit mit der Motorsäge selbstverständlich entsprechende Schutzkleidung getragen muss, leuchtete den Schülern beim Anblick der Motorsägen ein. Sicherheitsschuhe mit Stahlkappe und Schnittschutz, Schnittschutzhose und Schutzhelm mit Gehör- und Gesichtsschutz sind für die Forstarbeiter Pflicht. Aber auch die leuchtend rot-gelbe Kleidung trägt dazu bei, dass sie für andere gut zu sehen sind.

Tierisch ging es an der nächsten Station zu, dort stand das Thema Naturschutz im Mittelpunkt. Staunend lauschten die Schüler den Ausführungen über die Wildkatze, die schon vor 500 000 Jahren die Wälder durchstreifte, vor 100 Jahren aber fast ausgerottet worden war. Nun erobert sie sich langsam ihren Lebensraum zurück. Sie lebt in strukturreichen Laubmischwäldern, nutzt Baumhöhlen, Wurzeln und Totholz als Versteck. Wildkatzen haben einen buschigeren Schwanz, eine eher verwaschene Fellzeichnung und sind kräftiger als Hauskatzen. Da die Tiere nicht nur sehr selten, sondern auch extrem scheu sind, hatte Thomas Götz ein ausgestopftes Exemplar mitgebracht, das die Kinder eingehend bestaunen konnten.

Auch an der vierten und letzten Station ging es tierisch zu. Warum Wildschweine sich gerne im Dreck suhlen, wieso Rehböcke ihr Gehörn verlieren, warum es die Jagd gibt und wie das Fleisch der Tiere verwertet wird, ließ die Schüler ein ums andere Mal staunen.

 

Die gegen Ende des Rundwegs einsetzenden Regenschauer sorgten dafür, dass die Schulklassen einige Stationen abkürzten und das geplante Würstchenessen vom Sportplatz in die Schule verlegt wurde. Dennoch hatten die Kinder viel Spaß, wie Lehrer Oliver Schütze feststellte. Bei dem Schulwaldtag seien viele Themen aufgegriffen worden, die im Unterricht der fünften Klassen bereits theoretisch behandelt worden seien, sagte er. Durch die praktischen Erlebnisse konnte dieses Wissen noch einmal vertieft werden.