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Mit flotten Beinen gegen die Gewalt

Die Schüler der Max-Ernst-Schule sind stolz auf ihr Laufpensum, das eine üppige Spende für den Rotary Club Usingen und das Gewaltpräventionsprogramm einbrachte. Foto: Fries

Da hat die Riedelbacher Max-Ernst-Schule nicht lange gefackelt, als es darum ging, für das Projekt der Gewaltprävention für die sechsten Klassen finanzielle Mittel zu sammeln und sie dem organisierenden Rotary Club Usingen zur Verfügung zu stellen.

Also veranstaltete die Schule kurzerhand einen Sponsorenlauf auf dem eigenen Sportplatz, an dem alle Klassen beteiligt waren. Runde um Runde erliefen sich so gut 560 Pennäler Ende Juni sage und schreibe 2800 Euro.
 

Bis zu 22 Runden
 
Die Spitzenläufer umrundeten die knapp 400 Meter lange Bahn bis zu 22 Mal, erzählt die Sportlehrerin Margrit Sachs, die die Organisationsfäden für diese Veranstaltung in der Hand gehalten hatte.
Während 800 Euro im Sportfachbereich verbleiben, wurde die restliche Summe am vergangenen Donnerstag als Spende an Eckhard Garrelts, Präsident des Rotary Clubs Usingen, und Friedhelm Westebbe überreicht, der dieses Projekt federführend für alle fünf weiterführenden Schulen des Usinger Landes organisiert.
Rollenspiele
Realisiert wird die Maßnahme in Zusammenarbeit mit dem People’s Theater aus Offenbach, dessen zentrales Element die People’s Theater Show ist, mit der die Truppe in die Schulen geht. Recht anschaulich entwickeln die Laienschauspieler dort konfliktgeladene und vor allem lebensnahe Situationen der Schüler, die dann im Rollenspiel für eine Lösung sorgen müssen – gewaltfrei. Egal ob Diebstahl, Drohung, Erpressung, Mobbing, Cybermobbing oder Respekt und Achtung vor dem Gegenüber, die Themenschwerpunkte sind vielfältig, decken den schulischen Alltag ab und können passgenau zugeschnitten werden – je nachdem, ob und welche Thematik gerade an der jeweiligen Schule vorherrscht. Erreicht werden können damit die Jahrgangsstufen sechs bis elf.
 
Insgesamt haben über die Jahre rund 3400 Schüler das Präventionsprogramm durchlaufen und sind dabei mit ganz unterschiedlichen Konflikten und Methoden der Deeskalation in Berührung gekommen.
Seit 2009 läuft dieses Programm nun schon, das vom Rotary Club Usingen ins Leben gerufen wurde, um die Schulen in ihrer Präventionsarbeit zu unterstützen. Doch weil sich das realisierte Investitionsvolumen dafür inzwischen auf 110 000 Euro belaufe, seien damit die eigenen finanziellen Möglichkeiten deutlich überschritten, bestätigt Friedhelm Westebbe. Ein Vorhaben dieser Größenordnung sei deshalb nur mit Sponsoren auf die Beine zu stellen.
 
Zu wenig Sponsoren
 
Allerdings – diese befinden sich laut Westebbe gerade auf dem Rückzug. Derzeit werde das Projekt vom Rotary Distrikt und dem Nachbarclub Saalburg-Taunus, aber auch von den Städten und Gemeinden des Altkreises Usingen, von der Gemeinde Waldems-Esch, der örtlichen Kreditwirtschaft sowie vom Usinger Ausländerbeirat gestemmt. Da freue es ihn umso mehr, wenn auch die Schulen ihren Beitrag leisten und sich damit für diese Art der Präventionsarbeit engagieren.